Viele Zeugenaussagen sind verwirrend und widersprechen sich teilweise. Kontaktpersonen werden von Aliens Dinge gelehrt, die mal stimmen und ein andermal nicht. Was hat das für einen Sinn, fragt man sich. Weshalb landen die Ausserirdischen nicht einfach mitten in den Städten und demonstrieren dabei öffentlich ihre Existenz? Weshalb suchen sie sich Kontakter aus, die die unterschiedlichsten Dinge erzählen?
Es gibt hierzu verschiedene Ansätze diese Verhaltensweisen zu erklären. Prof. Deardorff von der Staatsuniversität von Oregon schrieb einen Aufsatz über dieses Thema. Dieser Aufsatz wurde 1986 mit der Überschrift "Mögliche extraterrestrische Strategie für die Erde" im Royal Astronomical Society Journal veröffentlicht.
Eine These ist die, dass die Erde ein anthropologisches Forschungsobjekt sein könnte. Die Anthropologie fordert, dass man eine Kultur, welche man studieren möchte, keineswegs beeinflussen darf. Schon das Auftauchen einer höher entwickelten Zivilisation, kann grosse Veränderungen in der zu erforschenden Kultur bewirken, sodass man die Ergebnisse nicht nutzen könnte.
Eine zweite These ist die, dass es bei den Ausserirdischen eine Art "Codex Galactica" gibt, dass sich fremde Kulturen nicht in Innere Angelegenheiten einer anderen einmischen dürfen. Eine Abwandlung davon wäre die "Erste Direktive", die man aus Star Trek her kennt. Sie fordert eine Nichteinmischung (beinhaltet auch, sich nicht zu zeigen) in Kulturen, die auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe stehen als man selbst. Ein Zweck von vielen für eine solche Richtlinie kann es sein, zu verhindern, "dass Zivilisationen ermutigt werden ihren Planeten verfrüht zu verlassen. Sie müssen erst ihre Reife im Umgang mit fremdartigen Wesen unter Beweis stellen, und es gibt keinen besseren Weg ihre Unreife unter Beweis stellen, als die Selbstzerstörung".
Eine dritte These wäre die, dass Aliens sich schrittweise zu erkennen geben. Sie überlegen es sich gründlich, wann und wie sie ihre Darseinsform den Erdbewohnern erklären wollen. Ein plötzliches Auftauchen hätte bei uns sehr sicher einen Kulturschock zur Folge. Manche Menschen würden die Aliens für göttliche Wesen halten, weil sie deren Technologie nicht verstehen könnten, andere wiederum sähen eine Gefahr der Bedrohung der Menschheit und würden zu Fanatikern werden. Die Menschen würden von heute auf morgen erkennen, dass sie nur eine Rasse unter vielen sind, die aber so ziemlich auf der niedrigsten Stufe steht. Vielleicht würde die Existenz von Gott in Frage gestellt werden. Depressionen entstünden und das Selbstwertgefühl der Menschen wäre vollständig geschädigt. Diese Menschen wären dann keine echten Partner mehr für die Ausserirdischen. Die Menschen wären dann ein Volk, dass wie die dritten Weltländer vom Wohlwollen der Industrievölker abhängen würde. Das erscheint den Aliens auch nicht gerade eine vernünftige Idee zu sein. Also, wie kann man einen Kulturschock vermeiden?
Dazu Prof. Deardorf: "Ein solches Szenario einer ausserirdischen Strategie könnte die Kommunikation mit einer oder mehreren Kontaktpersonen in allen Teilen der Erde beinhalten. Der Rezipient würde über einen bestimmten Zeitraum hinweg eine umfassende Botschaft übermittelt bekommen, bis er sie vollständig verstanden hat, es würde ihm auch erlaubt sein, umfassendes Beweismaterial für die Realität dieser Begegnungen zu sammeln, um bis zu ein em gewissen Mass den Botschaften öffentliche Beachtung und Akzeptanz zu vermitteln. Doch um die allgemeine Wissenschaft nicht zu alarmieren, wäre es nur ihm erlaubt, die Ausserirdischen zu treffen und mit ihnen zu kommunizieren. Die Botschaften könnten vage Beschreibungen extraterrestrischer Technologie beinhalten, die für uns eher wie Magie oder Science Fiction klingen mögen. Sie könnten ebenso ein paar Absurditäten beinhalten, die absichtlich hinzugefügt wurden. [...] Durchbrüche zu verhindern und der Wissenschaft den Eindruck zu vermitteln, dass es sich bei den Kontaktberichten bloss um Schwindel oder wertlose Science Fiction handelt. [...] Zur gleichen Zeit würden die Botschaften veröffentlicht, übersetzt und in aller Welt als okkulte Literatur verbreitet werden. [...] was Wissenschaftler noch stärker abschrecken wird. Als ob das nicht schon genug wäre, um eine verfrühte wissenschaftliche Akzeptanz zu verhindern, dient die Existenz von ähnlichen Kommunikationen, die sich als Schwindel erwiesen, der weiteren Verwirrung der Lage." Immer mehr Menschen würden zu Kontaktpersonen werden, aber ihre Aussagen wären teilweise nicht widerspruchsfrei. Man könnte den Aussagen nicht einfach glauben schenken. Durch Häufung der Kontaktpersonen über mehrere Menschengenerationen hin als Zeitraum würden die Menschen langsam dazu hingeführt werden, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass fremde Intelligenzen uns besuchen.
Deardorff weiter: "Die Frage, wie die Öffentlichkeit, die mit der einschlägigen Literatur in Kontakt kommt, eine wahrscheinlich ausserirdische Botschaft von all den Schwindlern und Sektierern unterscheidet, mag eher Teil der extraterrestrischen Lösung als des Problems zu sein. [...] dabei das Risiko einer öffentlichen Panik oder religiöser Unruhen vermindern, da es den Einsatz der Logik und des gesunden Menschenverstandes bedarf, herauszufinden, welche Botschaft essentiell wahr sein könnte. Das erfordert unabhängiges, kritisches Denken von so vielen Menschen wie möglichen. Eine Ablenkung von der Tatsache, dass unsere Technologie der der Ausserirdischen weit unterlegen ist, könnte ihre Vorbedingung zur Lüftung des Embargos sein. Eine weitere Vorbedingung wird wohl die sein, dass wir bis dahin so viel Verständnis entwickelt haben, um zu begreifen, dass wir sie nicht als Götter verehren dürfen, sondern respektvoll als Mitbewohner des Universums"
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